Ablauf der Lauschabwehr
Inhaltsübersicht
Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Profis nach Abhörgeräten jeglicher Art suchen?
Vergessen Sie all jene Klischees, die Sie bisher in Fernsehsendungen oder Spielfilmen gesehen haben.
Dort wird eine Suche nach Abhörgeräten in der Regel mit einem einzigen kleinen Gerät durchgeführt. Dieses gibt ein Signal von sich gibt und soll auf diese Art vorgeblich detektieren, ob Abhörgeräte im Raum befindlich sind oder nicht.
Gelinde gesagt ist diese Art der Untersuchung Blödsinn. Sie benötigen für eine Untersuchung auf Lauschmittel sehr viele Geräte.
Vergessen Sie einfache Wanzenfinder aus Online-Shops
Auch die in vielen Onlineshops angebotenen
- Wanzendetektoren,
- Wanzenscanner,
- Prüfgeräte für Abhörgeräte,
- Suchgerät für Abhörgeräte
- usw. – die Händler sind sehr findig, was die Namensgebung für diese Geräte angeht –
sind selbst bei höchsten Qualitätsstandards alleine nicht dazu geeignet, eine Maßnehme zur Lauschabwehr durchzuführen. Es gibt kein einziges Gerät, das jede Art von Wanze aufspüren könnte.
Physische und messtechnische Untersuchung
Für die messtechnische und physische Untersuchung von Räumlichkeiten auf das Vorhandensein von technischen Mitteln, die zum Abhören geeignet wären, sind viele Messgeräte nötig.
Auch die Überprüfung der Einrichtung dieser Räume, sowie aller in den externen Bereich führenden Übertragungsvarianten bedingt den Einsatz einer Vielzahl von Suchtechnik. Nur mit deren Hilfe lässt sich feststellen, ob die Räume abgehört werden oder ob sie sauber sind.
De facto gibt es verschiedene Varianten der Übertragung von Gesprächen aus gefährdeten Räumlichkeiten. Alleine deshalb wäre es grob fahrlässig, nur einen Weg der Übertragung zu prüfen.
Es startet nach einem festen Protokoll
Der erste Schritt bei der Suche nach Abhörgeräten ist die visuelle Prüfung der vollständigen Räumlichkeiten sowie der technischen Einrichtung.
Hierzu gehören auch schwer zugängliche Bereiche, wie Bodentanks und Deckenbereiche. Das geht besonders dann, wenn es sich um Räume mit hohen Decken handelt.
Um diese Überprüfung vornehmen zu können, setzen wir
- Metalldetektoren
- Videokamera-Detektoren
- und Endoskopsysteme
ein.
Mit Hilfe dieser optischen und videotechnischen Einsatzgeräte haben wir optimale Einblicke in diese gefährdeten Bereiche.
Zur visuellen Überprüfung zählen auch die Kontrolle der Türen und Fenster. Hier sind auch die Rahmen respektive Laibungen individuell zu untersuchen.
Im Anschluss daran untersuchen wir die in den Räumen vorhandenen Gefahrenherde zum Thema Abhören. Das sind beispielsweise
- Heizung,
- Klimaanlage
- oder Belüftungsanlage.
Ebenfalls inspizieren wir sämtliche im Raum vorhandenen Gegenstände, inklusive der möglichen Dekorationen und Blumen.
Schließlich und endlich erfolgt die Absuche der Wände komplett Zentimeter für Zentimeter auf Gefährdungspotential.
Endoskopie zur Feststellung versteckter Wanzen
Eine moderne Lauschabwehrmaßnahme gewährleistet im Übrigen die Untersuchung auf schwer zugängliche Areale wie
- Hohlräume,
- Leerrohre,
- Verkleidungen sowie Gerätschaften oder Mobiliar
Dieser Check erfolgt durch den Einsatz von Endoskopie. Die dreidimensionale Endoskopie erlaubt dem Lauschabwehr-Techniker eine zielgerichtete Suche nach Abhörgeräten in sehr schwer zugänglichen Bereichen.
Check der angrenzenden Bereiche
Wir ergänzen diesen Teil des Sweeps der Räume durch eine visuellen Kontrolle der angrenzenden Bereiche in den Check. Hierzu zählen Gebäudeteile im fensternahen Bereich.
Diese Untersuchung ist selbstredend nur dort machbar, wo sie möglich ist. Ein Beispiel: im 27. Stockwerk eines 40. stöckigen Hochhauses sind im Außenbereich nur begrenzte Möglichkeiten der Messung vorhanden.
Sofern wir im Rahmen der Kontrolle des Außenbereichs Leitungen feststellen, die nicht identifizierbar sind und deren Nutzung nicht nachgewiesen ist, müssen wir handeln. Üblicherweise entfernen wir nicht genutzte Leitungen entweder oder schließen diese kurz. Gleiches gilt für elektronische Bauteile, die wir im Rahmen dieser Suche feststellen.
Lesen Sie hier weiter: Hochfrequenzanalyse und HF-Schwellwerte-Detektion.
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